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ramada aus ram9a *rav(e)n9a; mastarna aus macstrna *macisterna u. s. w. Im letzten Worte von Z. 2 liegt nicht, wie man bisher angenommen hat, ein Versehen des Malers vor, der erst ein n statt eines a gemalt habe, sondern es ist eine Ligatur an anzunehmen, wie sie ähnlich lat., etr. osk. vorkommt. Der Name erscheint etr., wie etr.-lat., nicht selten mit nn und grade auch mit Ligatur z. B. etr. Janna; etr.-lat. thannia, tanna; s. De. Etr. Fo. III, p. 143 ff., bes. p. 153 154 (Garrucci Syll. irrig 9ainia).

Ich übersetze demnach:

Ga(ia) V[ecilija Ga(iae) liberta Than(n)ia.

Offenbar haben wir in n. 7 die Herrin, deren Namen die Freigelassene bei der Freilassung erhielt; wenn in Z. 2 das c in der Sigle ca grade steht, so ist dies auch in cauia

n. 7 der Fall. Dass

der frühere unfreie Name dem neuen

freien oft hinzugefügt wurde, ist bekannt.

9.

cmecio: a
cesilia

Die Inschrift stammt von einem gewissen Mariani, der sie auf einem oder mehreren mit Stuck überzogenen Ziegeln vor einer Grabnische aufgemalt fand, in einem mit roher, aus dem Felsen ausgehauener Säulenporticus versehenen Grabe, 2 Miglien ausserhalb Cività Castellana, nach S. Maria di Falleri zu. Grösse der Buchstaben und Farbe sind nicht überliefert; auch bleibt zweifelhaft, ob hinter dem a Z. 1, wie Garrucci, der ein Fragment fand, anzudeuten scheint und Zvetajeff annimmt, etwas fehlt. Zuerst bei Garr. Diss. p. 60; t. IV, n. 2; Syll. p. 196, n. 797; Fabr. n. 2441 bis g; t. XLIII; Zvet. Med. p. 48, n. 55; t. VIII, 9 (nach Garr.); Inf. p. 22, n. 57; auch C. I. L. XI Borm., n. 3162a, p. 477; Schn. p. 105, n. 5.

-

Die Richtung der Inschrift geht von re. nach li; das m ist etwas schräg gespreizt; auffällig ist das Fehlen der Interpunktion hinter c. Z. 2 enthält, wie n. 43 beweist. (s. auch n. 42), den Gentilnamen der mitbegrabenen oder nachbegrabenen Frau im Nom., nicht etwa den Mutternamen im Abl. Demnach übersetze ich:

G(aius) Maecius A(uli filius); Caesilia.

Der fal. Gentilname mecio entspricht dem lat. Maecius, auch Mecius geschrieben, wozu die tribus Maecia, altlat. Maicia Mo. I. R. N. 6223, und derselbe Stamm kehrt wieder in den etr. Gentilnamen mec-linal, mec-lasial Fabr. n. 597 bis g u. 2108, beide Genit. fem.; pränest. mec-lonia Gamurr. Ap. 927; wahrscheinlich auch im etr.-lat. Beinamen oder, richtiger, Familiennamen (s. Borm. Lektionskatalog von Marburg, Sommer 1888, p. III ff.) Maecenas (Mecenas), Genit. Maecenatis, vielleicht etr. mehnatie(s), mit vor n häufiger Aspiration und h für z; s. O. Müller Etr.2 II, 419 u. 421; endlich lat. Mecen(n)ius, wohl auf eine kürzere Form des Namens, etr. mecena, zurückgehend.

A

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lat.

Die Vornamensigle a, wenn vollständig, ist dann Aulus, Gen. Auli; auch capenatisch a n. 66; etr. av, au und a av(i)le(s), aule(s); Genit. av(i)les, aules; s. De. Etr. Fo. III, p. 58 ff.; pälignisch a Zvet. Inf. n. 31, 1; oskisch a u. s. w.

=

Endlich der Gentilname ml. *cesilio lat. Caesilius, geht auf einen deminutiven Vornamen *cesulo zurück, dessen Femininum cesula n. 44 erhalten ist (s. n. 1); lat. Caesula, Cesula z. B. C. I. L. I, n. 168 (in Pisaurum), auch Beiname; s. Schneider Beitr. p. 43, nt. 167. Doppelte lat. wbl. Deminutiva sind: Caesilla C. I. L. II, 3470, zu dessen Masculinum *Caesillus das osk. Gentilicium kuisillieis (Genit.) Zvet. Inf. n. 112 (zweimal) gehört; ferner Caesella (auct. de praen. p. 220 Ha.) nebst dem Familiennamen Caesellius; endlich Caesulla bei Festus (cod. Farn. XIII, 12; p. 274b 8 M.), der es von caesius „blauäugig ableitet, wie Ravilla (auch ml. Beiname) von ravus „grauäugig"; s. den etr. wbl. Vornamen ravntu, ramta De. Rh. Mus. N. F. XXXVI, p. 590. Auf den so vorauszusetzenden Vornamen lat. *Caesius geht

denn auch wohl der Familienname Caesius zurück etr. caisie(s), ceisie(s), nebst Caesen(n)ius, s. etr. ceisinie(s); vielleicht C(a)esidius s. De. Etr. Fo. VI, p. 101; ja, pränestinisch ist der primitive wb. Vorname in der Form ceisia erhalten; s. Gamurr. Ap. n. 926 u. vgl. Exc. § 83.

10-28.

Im Jahre 1881 entdeckte Tommaso Lucidi auf seiner Vigna östlich von Cività Castellana am linken Ufer des Torrente di Purgatorio ein schon in alter Zeit geplündertes faliskisches Grab. Es bildet eine viereckige Kammer, von deren Hinterwand ein breiter Steinwürfel vorspringt mit einer grossen. Grabnische. Die Seiten werden von einer doppelten Reihe bettartiger in den Tuff gehauener „loculi“ eingenommen, 19 an der Zahl. Sie waren mit Ziegeln verschlossen gewesen, auf deren weissem Kalküberwurf rote Inschriften gemalt waren. Diese Ziegel lagen bei der Entdeckung des Grabes zertrümmert umher und Lucidi setzte anfangs beim Suchen nach Schätzen die Zerstörung fort. Gamurrini hat die Reste ins Museum Faliscum" in Cività Castellana gerettet und eine Lesung derselben versucht; s. Notizie d. Scavi 1883, p. 165 ff.; auch C. I. L. XI Borm., n. 3162, c, 1-6. Das Grab scheint dem 4-3. Jahrhundert vor Chr. anzugehören. Mein Sohn hat Ostern 1887 die Inschriften für mich revidiert. Leider ist die Verstümmlung sehr arg und kaum eine einzige Inschrift vollständig. Ich gebe die Fragmente so gut wie möglich:

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Mein Sohn glaubte am Schlusse von z. 1 eher ein a zu erkennen; von ihm stammt auch das a im Anfang von

-

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=

z. 2 und der Punkt hinter dem u; statt ti giebt seine Zeichnung i, das letztere mit sehr schwachen Querstrichen. Da dieser Buchstabe aber nicht faliskisch ist, müsste man wenigstense lesen. Zu vermuten ist etwa arunțilio, denn auch das ii am Schlusse ist nicht haltbar; vgl. den etr. Gentilnamen arntil(i)e(s), arntl(i)e(s) = *aruntilies lat. *Aruntilius Fabr. Gl. 173, abgeleitet vom Vornamen etr. arunt (meist arn 9) lat. Aruns, Gen. -ntis, durch das Deminutiv *arntile(s); s. artile auf einem Spiegel (Corss. I, 1005); vgl. De. Etr. Fo. III, 35 ff.; V, 16 ff. u. s. w.; s. noch n. 56 u. 57. Der Vorname iuna (ml.) ist Nebenform von iunio (fal.lat. C. I. L. XI Borm., n. 3174) = Iunius, abgeleitet von der Schutzgöttin der Falisker "Juno", verkürzt für Iunonius, wie im mensis Iunius, doch vgl. den etr. Namen der Göttin (i)uni De. Etr. Fo. IV, 33 ff. Weitergebildet ist das fal. Patronymicum iuneo n. 42, 3; s. § 53. Übrigens wiederholt sich iuna n. 29. Über den Wechsel der Suffixe -a(s) und -io(s) s. zu uolti unter n. 1. Die Sigle des Vatervornamens im Genitiv ce⚫ ist cepi vom Nom. cepio Cīpius; s. zu n. 12; sie findet sich ebenso n. 41, 2. Die Stellung ist die umbrische, auch etruskisch nicht selten, und capenatisch in n. 64 u. 65. Ich übersetze demnach:

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=

Iunius Cipii (filius) Aruntilius.

Die Grabinschriften stehen durchweg im Nominativ.

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Gamurrini verbindet, wohl mit Unrecht, diese Inschrift mit der vorigen zu einem Ganzen und nimmt das Fehlen von noch 2 Ziegeln an. Das e in z. 1 ist etwas verwischt, scheint aber sicher; in z. 2 glaubte mein Sohn eher als a zu erkennen. Wir haben dieselbe Anordnung wie in der vorigen

i

Inschrift, und das im Anfang von z. 2 wird Sigle des Genitivs iunai (s. fal.-lat. uoltai n. 62b 4) oder iuni (von iunio) sein. Der (ml.) Vorname seiclio erinnert an den etr. Gentilnamen *siclie(s), erhalten im Gen. masc. sicles Fabr. 1791; die Länge des Wurzelvokals ei verhindert an eine Ableitung von Siculus zu denken; auch Sicinius hat kurzes i. Dagegen kann man an lat. saec(u)lum denken, da ursprüngliches ai (= lat. ae) im Etruskischen in ei, 7 übergeht; s. O. Mü. Etr.2 II, 367 ff.; vgl. den römischen Beinamen Saeclaris. Der Familienname casilio gehört wohl zum marsisch-lat. Vornamen Caso; s. Zvet. Inf. n. 45 (auch p. 178), mit ähnlicher Verkürzung, wie bei iunio von „Juno“; etr. Gentilname casa (s), cazi(es) etr.-lat. casius (De. Etr. Fo. V, 14); vgl. noch umbr. agre(r) Casiler = agri Casili (Genit.); Casilos = lat. *Casilas; Dat. Sg. Kaselate, Casilate (Buech. Umbr. p. 210); auch die campanische Stadt Casilinum, nach welcher der Fluss Volturnus auch Casilinus heisst, u. s. w. Wäre das e richtig, so vgl. cesilia n. 9, 2. Wenig wahrscheinlich wäre icasilio *Icasilius. Ich übersetze also:

Saec(u)lius Iunii filius Casilius (oder Caesilius).

12.

Gamurr. 3:

iilio

rpi.. a

Mein Sohn sah das i (oder e) und das a nicht mehr deutlich; das p schien ihm eher ein z gewesen zu sein. Z. 1 enthielt wohl den Namen des Toten, dessen Familienname auf -ilio oder -elio ausging, z. B. [clelio, s. n. 15 auch 14; z. 2 vielleicht denjenigen seiner Gattin, wie in n. 9, etwa auf -rpi[li]a z. B. [tu]rpi[li]a, oder -rzi[ni]a, z. B. etr.-lat. [nobojrzinia. Die Grösse der Lücke vorn ist unbestimmt.

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