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Conversations - Lexikon.

Elfte Auflage.

Sechster Band.

Escher bis Gesandte.

Allgemeine deutsche

Real-Encyklopädie

für

die gebildeten Stände.

Conversations-Lexikon.

Elfte,

umgearbeitete, verbesserte und vermehrte Auflage.

In funfzehn Bänden.

Sechster Band.

Escher bis Gesandte.

1805

Leipzig:

F. A. Brockhaus.

1865.

&

Escher (Joh. Heinr. Alfred), hervorragender schweiz. Staatsmann, geb. 20. Febr. 1819 zu Zürich, erhielt seine erste Bildung durch Privatlehrer bis zum 15. 3. im Hause seiner sehr bemittelten Aeltern, besuchte dann das obere Gymnasium seiner Vaterstadt und widmete fich seit 1837 zu Zürich, Bonn und Berlin jurist. Studien. Nachdem er 1842 zu Zürich Doctor der Rechte geworden, lebte er 1842 und 1843 in Paris, sich besonders mit römischrechtlichen Studien beschäftigend. Nach seiner Nückkehr nach Zürich trat er als Docent an der Hochschule auf, wurde aber 1844 durch die Wahl in den Großen Nath des Cantons dem praktischen Staatsleben zugeführt. Er trat schon damals mit einem entschieden freisinnigen Programm auf, das die Grundlage seiner staatsmännischen Wirksamkeit geblieben ist. Kein bedeutenderes Ereigniß in der cantonalen wie eidgenössischen Geschichte fand seitdem ohne E.'s Einwirkung statt. So erließ er mit sechs Meinungsgenossen, worunter Furrer, im Jan. 1845 den einflußreichen Aufruf an die Volksversammlung in Unterstraß für Ausweisung der Jesuiten; ebenso war die darauffolgende Beseitigung der conservativen Regierung in Zürich zum guten Theil seiner beharrlichen Thätigkeit zuzuschreiben. Seine schon 1845 erfolgte Wahl in den Rath des Innern und die von 1846 in den Erziehungsrath eröffneten ihm ein weites Feld administrativer Thätigkeit. Die zeitgemäße Reorganisation der züricher Cantonsschule ist hauptsächlich sein Werk. Im Dec. 1846 zum Vicepräsidenten des Großen Naths erwählt, gab er im Sommer 1847 dem Andringen seiner Freunde im Hinblick auf den bevorstehenden Sonderbundskrieg nach und nahm die Stelle eines ersten Staatsschreibers ein. Im Dec. 1847 Präsident des Großen Naths, war seine Eröffnungsrede im Frühjahr 1848 dadurch bedeutend, daß er totale Reform der Bundesverfassung und größtmögliche Centralisirung em= pfahl, in welcher Nichtung er selbst seither fortwirkte. 1848 ward E. Mitglied des Regierungsraths und als zweiter Gesandter an die Tagsaßung mit Furrer abgeordnet, wo er mit diesem die Annahme der neuen Bundesverfassung betrieb. Als im Sept. 1848 Desterreich in feindselige Stellung gegen den Canton Tessin getreten war, gelang es E., der mit Munzinger dahin abgeordnet wurde, den Canton zu strengerer Erfüllung seiner völkerrechtlichen Pflichten anzuhalten und Desterreich zum Aufgeben der feindseligen Stellung zu vermögen. Nach Annahme der neuen Bundesverfassung wurde E. in den Nationalrath und von diesem zum Vicepräsidenten gewählt. Im Dec. 1848 erfolgte feine Wahl zum letzten Bürgermeister des Cantons Zürich und, nach Einführung des Directorialsystems, das hauptsächlich sein Werk, zum Präsidenten des neugewählten Regierungsraths, in welchem er bis 1855 verblieb. Während dieser Zeit bildeten die Pflege des Unterrichts, die Reorganisation des Kirchenraths, das Gesetz über die freie Wahl der Lehrer und Geistlichen durch die Gemeinden die Hauptgegenstände des legislativen und administrativen Wirkens in seinem Heimatscanton. Seit 16. April 1849 Präsident des Nationalraths, bewährte er seine Tüchtigkeit in der schwierigen Leitung eines aus den verschiedenartigsten Elementen zusammengesetzten Körpers. Nach Errichtung der eidgenössischen Polytechnischen Hochschule zu Zürich, für die er auf das thätigste gewirkt, ward er 1854 in den Schulrath für diese und zu dessen Vicepräsidenten gewählt. In letterer Stellung verblieb er infolge seiner Wiedererwählung 1. Aug. 1859 auf weitere fünf Jahre. 185657 und 1861-62 bekleidete er den Posten eines Vicepräsidenten des Nationalraths.

Escher von der Linth (Hans Konr.), ein verdienstvoller Schweizer, geb. 24. Aug. 1767 zu Zürich, war bereits in der Kreppfabrik seines Vaters in Zürich thätig gewesen, als er 1786 von letterm die Erlaubniß erhielt, in Göttingen studiren zu dürfen. Nachdem er 1788 die Universität verlassen und eine Reise nach Italien unternommen, trat er daheim wieder in das väterliche Geschäft. Durch seine Mitbürger wurde er im Febr. 1798 in die sog. LandesConversations - Lexikon. Elfte Auflage. VI.

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