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An die Leser.

ie Absicht warum dieses kleine Werk auf gefeht worden, ist, auch dem Unstudirten ein Buch in die Hånde zu liefern, worin die Gründe für die Wahrheit der christs lichen Religion, kurz und faßlich zus fammen getragen sind. Wer mit Menschen von allerley Gesinnungen umzugehen Gelegenheit hat, und mit ihren verschiedenen Meiz nungen und Urtheilen über die Religion, und die Lehren, die sie enthält und vorträgt, bes kannt ist; der wird gewiß ein solches Unters nehmen, so mangelhaft und unvollkommen es auch immer ist und seyn mag, nicht tadeln, oder ganz als unnüß und unnöthig verwerfen können. Die Erfahrung lehrt, daß es viele gibt, die sich zur christlichen Religion bekennen und die nicht wissen, was eigentlich christliche Religion ist. Manche belegen das Glaubens-Bekenntniß ihrer Partey mit diesem Namen, und wollen alles, was von dem Bekenntniß ihrer Partey abweicht, als nicht chriftlich, sondern als menschliche Zufäße aus A

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gesehen wissen. Andere hegen eine von dies sem ganz verschiedene Meinung. Sie neh men alles in die christliche Religion auf, ohne zu prüfen, ob es auch seinen Grund in der Bibel habe, welche doch die einzige Erkennts niß-Quelle der eigenthümlichen Lehren der christlichen Religion ist. Andere legen die Bibel nach ihrem Gutdünken, und so wie es mit ihren vorgefaßten Meinungen am besten übereinstimmt, aus; und auf diese selbstgez machten Auslegungen bauen sie nun diejenigen Lehren, die die christliche Religion ausmachen. follen. Noch andere wollen zwar nichts ans nehmen, was sich nicht mit ausdrücklichen Worten aus der Bibel beweisen läßt; sie stes hen aber dabey in den Gedanken, daß sich viele Dinge in der Bibel befänden, die man nach Gefallen annehmen oder verwerfen könne; da sie theils für uns unnöthig wären, theils sich einander widersprächen. Endlich gibts auch nicht wenige, die keinen andern Grund für ihre Religion anzugeben wissen, als weil ihre Eltern und Voreltern sich zu eben der Religi on bekannt, und eben dasselbe, was sie glaus ben, geglaubt hätten. Ich darf wohl nicht erst erinnern, daß es denen, die solche oder ähnliche Gesinnungen oder Meinungen hegen, an einer richtigen Kenntniß der christlichen Re

ligion fehlen muß; und wo es daran fehlt, da wird man es nie zu einer festen Ueberzeus gung von der Wahrheit der Religion bey sich selbst bringen. Daher kommts auch, daß viele mit sich nicht einig werden können, was fie glauben sollen oder nicht. Daher kommts, daß viele immer unståt und wankelmüthig bleiben, und von einer Partey zur andern übergehen; allenthalben die Ruhe nicht finden, die sie suchen; und endlich des Herumirrens müde, sich entweder von allen christlichen Gesellschaften absondern, oder Ungläubige werden, die alles verwerfen, um zuleht sterben zu können wie ein-Vieh. Wir dürfen uns daher gar nicht wundern, daß die Zahl der Lauen und Leichtsinnigen, der Spötter und Verachter in der Christenheit von Tage zu Tage immer mehr zunimmt. Unwissenheit, und aus einer zügellosen Ueppigkeit entspringendes Sittenverderbniß, sind die Hauptquellen jenes weiter und weiter um sich greifens den Verderbens und des Abfalls von der Religion. Um diesem einreissenden Verfalle nach möglichen Kräften entgegen zu arbeiten, und andere vor dem schlüpfrigen und gefahrvollen Wege des Unglaubens und der Ucppigkeit zu warnen, das ist die Pflicht eines jeglichen, der gegen die Religion noch nicht ganz

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gleichgültig geworden, und in dessen Herzen die Liebe zu seinen Mitmenschen noch nicht erloschen ist.

Der Leser findet nun in diefen wenigen Blättern die Gründe zusammen getragen, die ihn von der Wahrheit der chriftlichen Religiz on überzeugen, und in dieser Ueberzeugung befestigen können. Die Bücher, die ich das bey zu Rathe gezogen, und aus denen ich dies se Gründe gesammlet habe, sind:

Gottfried Leß, Wahrheit der christlichen Religion.

August Baumgarten Crufius, Schrift und Vernunft für denkende Christen.

Daniel Köppen; die Bibel ein Werk der göttli= chen Weisheit.

Albrecht von Hallers Briefe über die wichtigsten Wahrheiten der Offenbarung.

Ich führe diese Bücher deshalb hier namentlich an, damit das wiederholte Anführen derfelben in den folgenden Blåttern nicht zu viel Naum wegnehmen, und auch niemand den Verdacht von mir hegen möge, als wolle ich mich in fremder Arbeit rühmen, und mir das, was mir nicht gehört, zueignen. Wer die genannten Bücher selbst gelesen hat, der wird leicht finden was er jenen gelehrten Männern zuschreiben muß, und wo ich meinen eigenen

Einsichten gefolgt bin. Hin und wieder habe ich auch die Einwürfe der Feinde und Gegner der christlichen Religion und die Antworten darauf angemerkt. Viele dieser Einwürfe. sind aus den Schriften des Voltaire und Paine genommen; theils weil die Schrif ten dieser beyden Männer bey den Deisten so beliebt sind und häufig gelesen werden; theils weil ich einige dieser Schriften selbst besiße, und daher Zeit und Gelegenheit hatte, ihre Einwürfe gehörig zu prüfen; und überdem diese Männer in ihren Büchern vorzüglich das anführen, was andere Deisten vor ihnen schon gesagt und gegen die Religion vorges. bracht haben.

Da ich auch aus eigener Erfahrung weiß, daß man sich gar leicht müde lesen kann, wenn das Lesen zu lange und ununterbrochen fortgefeht wird, und daß man endlich darüber alle Aufmerksamkeit und alles Nachdenken verliert; so habe ich, um dem Leser Zeit zum Ausruhen zu geben, dies kleine Werk in kurze Abschnitte oder Capitel abgetheilt, und über jedes Capitel den Hauptinhalt geseht, damit der Leser nun sogleich sehen kann, worauf er beym Lesen vorzüglich zu merken hat. Uebrigens ergeht meine herzliche Bitte an alle und jede, denen diese wenigen Blåtter in die Håns

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