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be dadurch gestärkt und täglich mehr befestigt wer de. Die Ungläubigen und Deisten machen nun ge= gen diese Glaubenslehren viele Einwendungen, und find damit gar nicht zufrieden. Ob sie Grund dazu haben, wollen wir im nächsten Capitel sehen,

Einwendungen der Ungläubigen gegen Christlichen Glaubensleh

die

ren, und die Antworten darauf.

Einwendung.

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Die Christen nehmen 3 Götter an, und sagen, diese 3 Götter sind ein Gott; ist das nicht unvernünftig, und sich widersprechend?

Antwort.-Dies ist eine falsche und lügen= hafte Beschuldigung gegen die Christen, daß sie 8 Götter glauben, oder sagen sollten, 8 Götter sind ein Gott. Sie behaupten vielmehr auf das Anses hen der heiligen Schrift, daß Vater, Sohn und Heiliger Geist nur ein Gott sind. Wenn sie sagen: Gott der Vater, Gott der Sohn, Gott der heilige Geist, so nehmen sie nicht 8 Gdtter an; sondern sie wollen damit anzeigen, daß dem Vater, Sohn und heiligen Geiste ein einiges, unzertrennliches, göttliches Wesen gemein sey.Wollte jemand einwenden, das sey unmöglich; so würde ich von ihm fordern, daß er beweisen sollte, daß das Wesen der Gottheit so beschaffen sey, daß

drey Personen in demselben gar nicht seyn könnten. Und da müßte ja ein Mensch ganz verrückt seyn, und einen Platz im Tollhause verdienen, wenn er fich aumaßen wellte, das für alle Geschöpfe, auch für die höchsten Engel, ganz unerforschliche und unergründliche Wesen Gottes so zu durchschauen, daß er wissen sollte, was in demselben seyn, oder nicht seyn könnte. Sehr flar, deutlich und einleuchtend sagt Paulus: Niemand weiß, was in Gott ist, ohne der Geist Gottes; 1. Corinth, 2, 11. Es giebt selbst in der Natur verschiedenes, wovon ich ohne Widerspruch sagen kann, zwey sind eins. Zum Erempel: Seele und Leib sind zwey verfchiedene Dinge, und diese zwey find doch nur eins, nur ein Mensch. Ist das auch ein Widerspruch? -Ferner, Feuer, Luft und Wasser, wie verschieden sind sie nicht,; und doch kann ich fagen, diese drey sind eins. Wer so naseweis ist, und sagt, das ist nicht wahr, der mache nur eine Probe mit seiner Hand an einem Topfe voll kochenden Wassers, so wird ers schon fühlen. Und dergleichen Dinge giebts noch mehr in der Natur. Die Lehre bleibt also fest und unbeweglich. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind nicht drey Gdtter, fondern nur ein Gott; und wer sagt, das ist ein Widerspruch, es ist nicht wahr; der muß es be= weisen, und wie wird er das können, ohne sich zu gleich anzumaßen, daß er das Wesen Gottes er= gründen könne, was für alle Geschöpfe unergründlich ist.

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Einwendung. Die Christen glauben, Gott habe einen Sohn. Meine Vers

nunft sagt mir aber, daß das unmöglich fey; Gott kann keinen Sohn haben.

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Antwort. Und warum wird das, ihr Herren Deisten, von euch für unmöglich gehalten? Wo find die Gründe, die ihr deshalb anführen könnt. Liegt etwan die Unmöglichkeit in der Sache selbst? Nun, so müßt ihr das beweisen. Wir können euch aus dem 94sten Psalm entgegen halten, wogegen eure Vernunft, sie mag übrigens noch so blind seyn, wohl nichts haben wird: "Der das Ohr gepflan= zet hat, sollte der nicht hdren? der das Auge gemacht hat, sollte der nicht sehen?” Und ich frage weiter: Der den Menschen die Kraft der Zeugung mitgetheilt, sollte Der diese Kraft nicht besitzen? — Für uns Christen ist der Ausspruch Johannes, in der 1sten Epistel, im 5ten Capitel, Vers 9, wichtiger als alles kahle und leere Geschwätz der Deisten: So wir der Menschen Zeugniß annehmen, so ist Gottes Zeugniß größer. Denn Gottes Zeugniß ist das, daß er gezeuget hat von seinem Sohne; das ist wenn ein Mensch sagt, dieser oder jener fey sein Sohn, so ist ein solches Zeugniß gültig, es wird angenommen; wie viel mehr das Zeugniß Got tes; und dieses Zeugniß finden wir Matthäi 3, 17. und 17, 5. Daß Gott einen Sohn habe, das streitet auch nicht mit den unendlichen göttlicheu Vollkommenheiten. Wer das behaupten will, der muß es auch beweisen. Und womit will er das? Die menschliche Vernunft kann hier nichts entscheiden; es ist zu hoch für sie. Sie kann nicht einmal in das innere Wesen der Dinge, die wir mit Augen sehen, wie der Schwäßer Paine selbst ge=

steht, eindringen; wie könnte sie sich erkühnen in das Wesen der Gottheit eindringen zu wollen. Aber das thut auch die gesunde Vernunft nicht; sondern sie crkeant in solchen Dingen ihre Schwachheit und ihr Unvermögen; wenn sichs die deistische Vernunft erkähnt, so isis nicht mehr Vernunft, sondern Unvernunft.

Einwendung. Aber der Vater ist doch eher da, als der Sohn; folglich kann auch Jesus Christus als Sohn mit dem Vater nicht gleich ewig seyn.

Antwort. Der Satz: der Vater ist eher als der Sohn, ist wahr, und falsch, je nachdem man ihn nimmt. Er ist wahr, wenn man auf die Jahre sieht; denn da ist der Vater unter Menschen eher da, als der Sohn; er ist falsch, wenn man auf das Verhältniß eines Vaters gegen den Sohn sicht; denn nur in dem Augenblicke der Geburt tritt ein Mensch in das Verhältniß eines Vaters gegen seinen Sohn; und nach diesem Verhältniße ist der Vater selbst unter Menschen keinen Augenblick älter als sein Sohn. Bey Gott findet nun kein heute und gestern, kein ålter und junger seyn statt. Thorheit und Unverstand würde es seyn, bey dem Ewigen ein früher oder später seyn, wie bey Menschen, annehmen zu wollen. Folglich fällt dieser Einwurf von selbst weg. Jesus sagt: ich und der Vater sind eins; Johan. 10, 80. Verkläre mich nun Vater bey dir selbst mit der Klarheit die ich bey dir hatte, che die Welt war; Johan. 17, 5.-Die Welt heißt in diesem Sinne nicht unsere Erde, nicht der Himmel, den wir mit unsern Augen nur sehen,

sondern das ganze Weltgebäude; ehe das war, das ist, von Ewigkeit, hatte der Sohn schon Klarheit, oder göttliche Herrlichkeit, bey dem Vater.

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Einwendung. Die Christen sagen, der Sohn Gottes sey ein Mensch geworden, sey geboren, habe gelitten, sey gestorben und wieder auferstanden. Das ist aber ungereimt und sich widersprechend. Denn wenn der Sohn Gottes mit dem Vater wahrer Gott ist, wie kann er denn geboren werden, leiden, sterben, und wieder auferstehen?

Antwort.-Es ist wahr, wir lesen in der heiligen Schrift, das Wort, der Sohn Gottes ward Fleisch, nahm menschliche Natur an sich, and wohnete unter uns; Joh. 1, 14. Gott ist offenbaret im Fleische; 1. Timoth. 3, 16. Gott fandte seinen Sohn, geboren von einem Weibe; Galat. 4, 4. Jesus Christus, ob er wohl in gött licher Gestalt war, so ward er doch wie ein anderer Mensch; er erniedrigte sich selbst, und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreute; Philip. 2, 5-9. Wir sind Gett versöhnet durch den Tod seines Sohnes; Röm. 5, 10. Das Blut Jesu Chrifti, seines Sohnes, macht uns rein von allen Sünden; 1. Johan. 1, 7, u. s. w.- Bey allen diesen und ähnlichen Ausdrücken müssen wir bemerken, daß uns darin Jesus Christus vorgestellt wird in seiner ganzen Person; und da war er nicht bloß der Sohn Gottes, sondern auch ein wahrer Mensch; iu ihm war die göttliche und menschliche Natur so innigst und genau vereinigt,

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