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leugung Vetri; Matth. 26, 69-75. Seine Heuchelen zu Antiochien; Galat. 2, 11-14.— Den Zank und Ausfall Paulus und Barnabas; Apostelgesch. 15, 39.-Sie gestehen ganz freymüthig und offenherzig ihre Fehler; 1. Tim. 1. 18. Jac., 3, Z. Sie entdecken die Sünden, die in ihren Gemei nen vorgingen, ohne Scheu und ohne alle Bermåntes lung; 1. Corinth. 5, 1. und 11, 17-22. Auch die Irrthümer die in ihren Gemeinen im Schwange gingen; 1. Corinth. 15, 12. Galat. 1, 6.-Alle diese und noch andere Stücke, die Feinde und Uebelgesinnte gar leicht mißbrauchen konnten, und wirklich gemißbraucht haben, hätten sie ja auslassen können. Denn wer hätte es erfahren, wenn sie es gethan; wenn sie diese Vorfälle gar nicht berührt håtten; ihre Schriften sind ja die einzigen, die diese Vorfälle erwähnen; sonst finden sie sich ja nirgends. Aber nein, das wollten sie nicht; denn sie waren ehrliche Leute,+ die allen Lügen

*) Fast in allen deistischen Schriften findet man, daß fie dieses und jenes von den angeführten Stücken angreifen, daß sie darüber lästern, daß sie es daz zu anwenden, um die chriftliche Religion selbst dadurch verdächtig zu machen. Es ist ih= nen aber auf alles und iedes, und mehr als ein= mal zur Genüge geantwortet worden; ob sie gleich unredlich genug sind, diese Antworten zu ver= schweigen.

+) So ehrlich find freylich die deistischen Schriftstel= ler nicht. Hätte z. E. Voltaire in feinen Schriften es gestanden, daß er durch einen Mein= eid ein großes Gnt in Frankreich erhalten hätte, so hätte man sagen können, der Mann ist doch ehr= lich, daß er seinen abscheulichen Meineid erkennt. Hätte Paine seinen Lesern gesagt, daß er ein

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und Bemäntelungen von Herzen feind waren; Ephes fer 4, 25. Coloffer 3, 9. Ihr Grundsatz war: Was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch.”

Die Evangelisten und Apostel waren Mens schen von gesunden Verstande und gesunden Sinnen.

enn ich den Evangelisten und Aposteln einen

gesunden Verstand zuschreibe, so will ich Damit nicht sagen, daß sie hochstudirte und gelehrte Leute gewesen sind; denn das waren die meisten nicht; sondern Fischer und Zöllner, wie sie von dem Herrn Jesu zu seiner Nachfolge aufgefordert wurden. Unter einem Menschen von gesundeu Verstande, ver

Trunkenbold sey, der wohl manches in betrunkes nen Muthe gegen die Religion niedergeschrieben; so hätte er doch wenigstens in diesem Puncte als ein ehrlicher Mann gehandelt. Mir, der ich dies ses und jenes von seinen Schriften gelesen habe, ist es mehr wie einmal so vorgekommen, daß ein ganz nüchterner Mann ohnmöglich so viel Unges reimtheiten håtte schreiben können. Aber Paine wußte, oder bildete sich ein, daß jemehr Unsim feine Bücher enthielten, desto mehr würden sie bey einer gewissen Claffe von Menschen Eingang. finden, und darin scheint er sich auch nicht geirrt zu haben.

stehe ich vielmehr einen solchen, der die Dinge so anfieht wie sie sind, und darüber so denkt, redet und urtheilet, wie es die Natur und Beschaffenheit derselben mit sich bringt. Und dazu braucht man keine große Gelehrsamkeit; ja man hat im Gegentheil die viclfältige Bemerkung gemacht, daß die Gelehrten nicht immer die Gesundesten am Verstande sind, sondern daß es oft eintrifft: je gelehrter, je verkehrter. — Wenn wir die Evangelisten und Apostel nur als ge= wöhnliche Schriftsteller beurtheilen wollen, und ihre Schriften mit einem unbefangenen Gemüthe lesen, so wird jeder unparteyische Leser gestehen müßen, daß folche Schriften nicht hätten können aufgesetzt wer= den von Menschen, deren Verstand durch Schwär merey oder Einbildung verrückt, oder sonst auf irgend eine Art angegriffen war; denn in ihren Erzählungen herrscht eine fast unnachahmliche Einfalt; sie gebrauchen da keine hohe Worte; suchen den Leser nicht durch diese oder jene niedrige oder ausstudirte Kunstgriffe einzunehmen; sondern was ihre Augen sahen und ihre Ohren hörten, das schrieben sie ohne allen Schmuck so ganz einfältig nieder, unbekümmert was die Welt davon denken, und wie sie es aufnehmen würde. Wie heilig, ehrwürdig, und der Gottheit anftåndig sind die Lehren, die sie vortragen; wie heilsam, wohlthätig und zu wissen nothwendig für das ganze menschliche Geschlecht. Ihre Gebote und Vorschriften, die sie geben und einschärfen, wie zweck, en sie nicht alle dahin ab, Gott über alles, und unsern Nächsten als uns selbst zu lieben. Da finder fich keine übertriebene Strenge; da fordern sie keine Kaffeyungen, die die menschliche Natur fast zerstd=

ren; da gehen sie nicht darauf aus, eine Herrschaft über ihre Mitmenschen zu erlangen; sondern da zeigen sie allenthalben ein sanftes, liebreiches, wohlwollendes Gemüth. Die Verheißungen und Drohungen, die ihre Schriften enthalten, wie geschickt sind sie nicht auf der einen Seite, das menschliche Herz aufzumuntern, zu stårken, und über alles sichtbare zu erheben; und auf der andern Seite zu warnen, vorsichtig zu machen, und von allen Lastern abzuschrecken. Die Aussichten in die Ewigkeit, die uns diese Schriften erdfnen, wie sehen sie nicht die Würde des Menschen, und seine Bestimmung in das helleste Licht; wie wird dadurch die der bloßen Vernunft ganz unbeantwortliche Frage: Wie bey der göttlichen Vorsehung und Regierung so viel Böses in der Welt seyn und zugelaffen werden könne? auf das einleuchtenste und nachdrücklichste beantwortet; wie wird dadurch die Heiligkeit, Gerechtigkeit, Weisheit und Güte Gottes nicht verherrlicht. Wenn man alles dieses zusammen nimmt, und, wie ges fagt, die Apostel und Evangelisten in keinem andern Lichte als nur der gewöhnlichen Schriftsteller be= trachtet: so wird man gestehen müssen, daß alle Weltweisen zusammen genommen, mit ihren Schrif ten nicht so viel zur Erleuchtung und Besserung der Menschen beygetragen haben, als ein einziger Apostel gethan hat. Man möchte vielleicht einwenden, daß ein Mensch bey gesundem Verstande doch in manchen Stücken zu leichtgläubig seyn könne, und daß dieses wohl ben den Aposteln und Evangelisten der Fall gewesen sey. Wahrlich, wer jenen Männern Leichtgläubigkeit vorwerfen und zur Last

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Tegen wollte, der hätte das neue Testament gewiß nicht aufmerksam gelesen. So weit waren jenë Männer davon entfernt leichtgläubig zu seyn, daß ihnen vielmehr das Gegentheil eft und viel vorge worfen wird. Sie waren tråges Herzens zu glauben; Luc. 24, 25 —Sie wurden selbst Anfangs von andern, die keine Jünger waren, im Glauben übertroffen; Luc. 7, 9. Jesus sagte ihnen sein Leiden, feinen Tod und seine Auferstehung vielfältig ́ vorher; aber fie glaubtens nicht: Die Weiber, die den Herrn Jefum nach feiner Auferstehung gesehen hat= ten, kamen und verkündigtens ihnen, sie hätten den Herrn gesehen; aber ihre Worte nahmen sie als Måhrlein auf, und glaubtens nicht; Lucă 24, 10. 11.Die, Jünger fagten insgesammt zu Thomas, wir haben den Herrn gesehen; aber er glaubte es nicht. Selbst noch da, als sich die Jünger auf Befehl des Herra kurz vor seiner Himmelfahrt auf einem Berge versammlet hatten, waren noch Zweifler unter ihnen; Matth. 28, 17. Auch der Apostel Paulus, wie sehr war er gegen die ganze Geschichte eingenommen ; mit welcher blinden Hize und Wuth verfolgte er nicht die Bekenner Christi. Kann man solchen Menschen Leichtgläubigkeit Schuld geben? Sie erzehlen aber doch so viele Dinge, die Christus gethan ha= ben soil; daß er nemlich Blinde, Taube, Stumme, sehend, hörend, und redend gemacht; daß er viele tausende mit wenigen Broden gespeiset; daß er Teufel ausgetrieben; daß er Todte aufgewecket; daß er selbst von den Todten auferstanden, n. s. w. Ja, so erzehlen die Evangelisten. Wie kann man aber daraus schließen, daß sie leichtgläubige Menscheu gewesen sind, wenn sie Begebenheiten melden, die

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