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die Leser zu ermüdend feyn, wenn ich alle die Stellen aus den Kirchenvåtern der ersten Jahrhunderte, die 'die Schriften der Evangelisten und Apostel anführen, der Reihe nach hersetzen wollte. Es wird zu meiner Absicht genug seyn, nur ein und anderes aus ihnen beyzubringen. Fren&us, der ums Jahr 167 nach Chrifti Geburt lebte, führt die Evangelisten und Evangelien namentlich an; so wie auch die Briefe Pauli, Petri, Johannis, die Offenba rung, u. f. w. Even dieses that auch Tertulli an ums Jahr 192. In seinem Buche gegen den Irrlehrer Prareas, fagt er: "Wenn ich diesen Streit aus den Schriften des alten Testaments nicht entscheis den soll, so will ich meine Beweise aus dem neuen Testamente nehmen; denn in deu Evangelisten und Aposteln finde ich, daß Gott sowohl sichtbar als unsichtbar sey. Zu Tertullians Zeiten wurde also schon die Bibel ins alte und neue Testament eingetheilt, und zu dem lehtern die Evangelisten und Apostel gerechnet. Origenes, einer der Gelehrtesten unter den Kirchenvåtern, der ums Jahr 280 nach Chrifti Geburt berühmt war, schreibt: "Ich habe von den vier Evangelien, welche nur allein in der ganzen Kirche Gottes die unter der Sonne ist, ohne Widerspruch angenommen werden, durch die Tradition oder das Zeugniß des Alterthums gelernt, daß das erste von dem Matthäus geschrieben,

uns, wer sie geschrieben, ohne daß wir nun daran zweifeln. So hat sich in neuern Zeiten der alte König in Preussen in seinen Schriften nicht naments lich genannt; und doch wird sie ihm die Nachwelt auf das Zeugniß der Geschichte nicht absprechen, wenn sich diese Schriften so lange erhalten sollten.

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Das zweyte aber von Markus, das dritte vos Lucas, und das lehte von Johannes." glaubte man also zu Origenes Zeiten; und so beruft sich dieser Kirchen-Vater auf das einstimmige Zeugniß des ganzen Alterthums. Eben dieser gelehrte Mann führt auch die Apostelgeschichte und die meisten andern Schriften der Apostel als g d t t l i ch e S chriften an. Aus diesen Zeugnissen des frühesten Alter= thums lernen wir also, daß die Schriften des neuen Testaments schon in jenen Zeiten allgemein in der Christenheit bekannt waren; daß man sie in ein eigenes Buch gesammlet hatte, welches das neue Testament genannt wurde; daß diefe Schriften für göttliche Schriften anerkannt wurden; und daß man diejenigen Männer, deren Namen sie noch jest tragen, für die Verfasser derselben hielt. Aber nicht bloß die Christen der damaligen Zeit, fondern auch die Feinde und Widersacher, die damals lebten, setzen dieses ausser allen Zweifel. Zum Beweise davon mag der heiðnische Weltweise Celsus, der uns Jahr 150 berühmt war; so wie auch der spißfündige und gelehrte Porph y= rius, ums Jahr 270, und der Kaiser Julian der Abtrůnnige dienen. Diese und noch andere Feinde fetten Schriften gegen das neue Testament auf, und gaben sich alle Mühe es zu widerlegen; fie leugneten im geringsten nicht, daß die Evangelisten und Apostel die Verfasser dieser Schriften wäs xen, und daß die Christen sie für göttliche Schriften hielten und so haben wir denn für den Saß, die

Einige der neuern Deisten haben behaupten wollen, daß die Christen in den ersten Jahrhunderten ganz ungewiß gewesen wären, welche und wie viele

Schriften des neuen Testaments sind wirklich son den genannten Evangelisten und Aposteln aufgesetzt, Freunde und Feinde der ersten Jahrhunderte zu Gewährmånnern.

Die Evangelisten und Apostel haben auch zu der Zeit gelebt, wo die Begebenheiten vors fielen, die sie erzehlen, und waren, nur zwey ausgenommen, davon Augenzeugen.

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denn man die Geschichte, die die Evangelisten und Apostel aufgezeichnet haben, ohne vorgefaßte Meinungen, mit einem ruhigen und unparteyischen Gemüthe ließt, so wird man gestehen müssen,

Bücher fie für göttliche Bücher halten sollten, und daß dieses erst auf der Kirchenversammlung zu Laodicea im Jahre 364 ausgemacht sey. Der Deist Hobbes war, so viel ich mich erinnere, der erste, der diesen abentheuerlichen Einwurf ers dacht hat. Von Hobbes hat es Voltaire gelernt, und diesem hat es Paine nachgebetet, welcher diese lügenhafte Erdichtung se kräftig macht, daß er fagt, es sev bey Ja und Nein geschehen, als wenn er in der Kirchenversammlung mit gegenwärtig gewesen wäre. Die unwissenden Thoren! wenn sie nur ihre åltern Brüder, den Celsus, Porphyrius und Julian gefragt hatten, so würden sie von ihnen eines bes= fern belehrt worden seyn. Denn diese Männer würden nicht gegen Bücher geschrieben haben,

baß es der lautern Wahrheit gemäß sey, wenn sie vers sichern, daß sie bey ihren Erzählungen nicht klugen Fabeln gefolgt wåren, 2. Petri, 1, 16. sondern das, was sie verkündigen, selbst gesehen und gehört hätten, 1. Joh. 1, 1-4. Denn da werden so viele besondere Umstände in ihrer Geschichte angeführt; da werden die Begebenheiten und die Reden, die dabey vorfielen, und der Eindruck, den diese Begebenheiten auf die Zuschauer machte, so ohne alle Kunst, ohne allen Schmuck vorgetragen; die Personen, die dabey zum Vorschein kommen, so nach der Natur geschildert, daß man durch ihre Erzählung mit fortgerissen wird, und es einem aufmerksamen Leser vorkommt, als hdre und sehe er alles selbst. Man mag in den Evangelien lesen wo man will, so kann schon die Art und Weise, wie die Geschichten erzählt werden, einen jeden, der eine Erzehlung zu beurtheilen fähig ist, überzeu gen, daß sie nicht erdichtet, nicht durch Hdrensagen aufgeschrieben, sondern so wie sie wirklich vorfielen, von Männern die dabey gegenwärtig waren, nieders gesezt sind. Denn da finden wir von den Städten, Dertern und Gegenden, auch von den Begebenheiten, die in dieser und jener Stadt, in dieser und jener Gegend vorfielen, eine so genaue und umständliche Beschreibung, daß man nicht anders denken muß,

wenn die Christen der damaligen Zeit noch unge= wiß gewesen wären, ob sie sie für göttliche Bücher halten sollten, oder nicht. Aber so gehts, es ist den Leuten nicht um Wahrheit zu thun, sonst würden sie der Sache besser nachforschen; vielmehr freuen sie sich wie ein Dieb, wenn sie etwas erha÷ schen können, was in ihren Kram dient, sollte es auch die abgeschmackteste Lüge seyn,

als die Verfaffer waren selbst in den Städten, Oers tern und Gegenden; sie haben die Vorfälle selbst mit angesehen, oder von solchen gehört, die Augenzengen davon waren: sonst hätten sie es nicht so genau und umständlich beschreiben können. Z. E. Jesus speiset 5000 Mann, mit wenigen Broden und Fi= schen, es war aber viel Gras an dem Orte; Joh. 6, 10.-Jesus ging nach N ain; nahe an dem Stadtthore kommt ihn eine Leiche entgegen; es war der einige Sohn einer Wittwe; und viel Volk aus der Stadt ging mit ihr; Luc. 7, 11-16. Jesus hatte sich mit seinen Jüngern auf ein kleines Schiff begeben, um über das Galilåische Meer zu fahren; es entstand ein heftiger Wind, und die Wellen schlugen über das kleine Schiff weg; er aber schlief. Die Jünger geriethen in große Bestürzung, und weckten ihn auf, denn sie sahen ihren Untergang vor sich; Matth. 8, 23-26. Petrus ist zur Herberge bey einem Gerber, des Haus am Meere liegt; Apostelgesch. 10, 6. u. f. f. — Mehr anzuführen, halte ich für überflüßig, da ein jeder Lefer der Evangelisten sich selbst davon überzengen kann.

Mit dem soeben angeführten, verbinde man nun noch folgende Puncte: Erstlich, die Verfasser des neuen Testaments sollen zu einer Zeit gelebt haben, wo Augustus, und nach ihm Tiberius das Römische Reich beherrschten; zu einer Zeit, wo das Füdische Volk seine bürgerliche Freyheit verloren und von römischen Landpflegern regiert wur de. Dieses beweisen nun auch ihre Schriften. Denn sie reden von. Augufto und Tiberio; sie füh

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