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de fallen sollten, daß sie das Ganze für nichts weiter als einen Versuch ansehen, und daher mit Nachsicht beurtheilen mögen. Ich gebe gern zu, daß manches gründlicher, manches auch wohl schicklicher und passender, und manches ausführlicher hätte können gesagt und vorgetragen werden; wie es denn auch wirks lich von vielen verdienstvollen Männern geschehen ist. Sollte man beym Durchlesen der folgenden Blätter auf dergleichen Mängel stoßen, oder dieses und jenes, was anzufüh, ren nöthig gewesen wäre, vermißen; so wird jeder hoffentlich so billig seyn und die Schuld davon nicht auf die Bibel und Religion, sondern auf den Verfasser dieses kleinen Werks legen, der sich seiner geringen Kenntniße zu wohl bewußt ist, und täglich mehr aus eiges ner Erfahrung lernt, daß wir in diesem ErDenleben mit allem Wissen und Weissagen nie über das Stückwerk hinausreichen. Wohl uns, wenn wir mit Grunde hoffen dürfen, daß wir das was wir jekt durch einen Spiegel sehen, einst als gegenwärtig und anschauend von Angesicht zu Angesichte erkennen werden.

Der Verfasser.

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Wahrheit

der

Christlichen Religion, 2c.

It die christliche Religion eine unbetrüglich

wahre Religion? das heißt, ist sie von Gott den Menschen auf eine aufferordentliche und unmittelbare Weise bekannt gemacht und offenbart wor den? Oder ist die christliche Religion eine bloß menschliche Erfindung? Ist sie das Werk einiger klugen und listigen Köpfe, die darauf ausgiengen, die Menschen durch diese Religion zu fesseln, und vermittelst derselben ein gewisses Ansehen, eine Oberherrschaft über sie zu erlangen ?-Ein jeder, dem seine Ruhe, seine Glückse ligkeit lieb ist, sieht von selbst, wie wichtig die Entschei= dung dieser Frage für ihn seyn muß, wenn er nicht gleich einem vernunftlosen Thiere so dahin leben, sondern als ein vernünftiger Mensch handeln, und über seinen gegenwärtigen und künftigen Zustand ernßilich nachdenken will. Denn ist das erste, nemlich, die christliche Religion hat einzig Gott zum Urheber, sie kommt von ihm, fo klar und deutlich bewiesen, daß für jeden, der feine Vernunft recht gebrauchen will, kein gegründeter Zweifel mehr übrig bleibt; wo ist den der Mensch, der sich in seinem Gewissen nicht sollte gedrungen fühlen, ays

Liebe und Gehorsam gegen Gott, diese Religiou mit Herz und Mund anzunehmen? Ist das lehtere, neml. die christliche Religion ist eine bloß menschliche Erfindung; was könnte und müßte uns zurückhalten, daß wir uns nicht so geschwind als möglich von diesen Fesfeln loszumachen suchten. Es hat nun schon verschie= dene Religionen in der Welt gegeben, die mit den Nationen, unter denen sie blüheten, schon längst durch die Zeit verschlungen find. Die alte Egyptische, Persische, Chaldåifche, und viele andere der damals lebenden heidnischen Nationen, sind lange da= hin; und nur hin und wieder ist uns etwas davon in alten Schriften aufbehalten. Auch noch in unsern Tagen hören und lesen wir von einer noch bestehenden Religion der Türken, Chinesen, Malaba= ren, und anderer heidnischen Nationen. Wer Gelegenheit hat, die genannten oder andere Religionen aus Schriften oder zuverläßigen Nachrichten kennen zu lernen, der wird finden, daß jede Religion etwas eigen thümliches hat, wodurch sie sich von andern Religionen unterscheidet. Dieser Unterschied zeigt sich vorzüglich in der Art ihrer Entstehung, in ihren Lehren, Satzungen und Gebräuchen, die jede derselben vorschreibt; und überhaupt in dem Einfluße, den sie auf die Nation, die sie annahmen, gehabt, und auf die Wirkungen die sie hervorgebracht hat.

Die christliche Religion* unterscheidet sich nun von allen Religionen die auf der Welt gewesen sind,

*) Unter dem Worte Religion, versteht man ůberhaupt dasjenige Verhalten und Vornehmen eines Volks, welches Verhalten sich auf die von demselben erwehlte Gottheit bezieht, oder um dies

oder noch find, dadurch, daß sie uns zum Glauben an Jesum Christum als den Sohn Gottes, und durch Annehmung der menschlichen Natur und durch fein Leiden und Sterben, als den Erlöser und Heiland der Welt verpflichtet. Ein jeder, der sich von dieser Verpflichtung lossagt, sagt sich zugleich von der christ= lichen Religion los, und kann nicht weiter für ein Glied derselben angesehen werden.

Das neue Testament ist die einzige Erkennts niß-Quelle der christlichen Religion.

as Fundament, worauf die christliche Religion beruhet, und die Erkenntniß-Quelle, woraus ihre Lehren müssen geschöpft und geprüft werden, sind einzig und allein die Schriften des neuen Test as ments, oder besser, des neuen Bündnißes.

ser Gottheit Willen geschieht. Ob dieses Vers halten eines Volks richtig oder unrichtig, und also die Religion wahr oder falsch-sen, bedarf einer andern Untersuchung. Eine wahre Religion ist diejenige, die erstlich auf ein solches Wesen gerich= tet ist, das seiner Natur nach wahrhaftig Gott ist, und die sich zweytens auf solche Art äußert, wie es mit dem Willen, Wohlgefallen und Eigenschaften Gottes übereinstimmt, oder sich dafür schickt. Diese Vorstellung von dem Worte Reli gion muß man sich merken, um dadurch alleu irrigen Meinungen vorzubeugen.

Dieses Buch, welches das einzige in seiner Art ist, und aus sieben und zwanzig theils größern, theils kleinern Werken besteht, welche von Måñern aufgesetzt sind, die man gewöhnlich Evangelisten und Apostel nennt, ist nun schon über 1700 Jahre in der Welt. Zwar macht das Alter für sich genommen nicht den eigentlichen Vorzug dieses Buchs aus. Denn wir haben auch von heidnischen Schriftstellern viele Schriften, die noch viel älter sind und sich in der Welt erhalten haben. Der Inhalt aber dieses Buchs, der Einfluß, den es auf die Menschen gehabt, die Wirkung, die es in der Welt in religiösem sowol als politischen Betrachte hervorgebracht, und die Art wie es erhalten ist, giebt demfelben diesen vor allen andern Büchern unvergleichbaren Vorzug. Wenn man die Erzählungen von denBegebenheiten, Wundern und Weissagungen, die dieses Buch enthålt, im Zusammenhange überdenkt; wenn man die Lehren die es vorträgt, die Gebote, die es einschärft, mit Aufmerksamkeit und Nachdenken ließt; so muß man gestehen, ja gewiß, es kann und mag kein anderes Buch mit diesem Buche verglichen werden. Eben so verhält es sich auch mit dem Einfluße und den Wirkungen der Lehren, die in diesem Buche enthalten sind.— Nicht einzelne Menschen, sondern ganze Nationen wurden durch dieselben erleuchtet und gebessert, lernten menschlicher denken und handeln. Da wo diese Lehren Eingang fanden, wurden tausende dem unvernünftigen Gößendienste und allen seinen Greueln entrissen, und wurden Verehrer und Anbeter eines einigen Gottes, des Schöpfers Himmels und der Erden. Tugend, Ordnung und Sittlichkeit verdrengten das Laster, die Unordnung und Wildheit; und die als Barbaren gegen einander gehandelt hatten, die gaben sich nun brüderlich

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