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Anstrengung griechischer und römischer Tugend hat sich nie über bürgerliche Pflichten geschwungen, nie, oder nur in einem einzigen Weisen, dessen Name schon der grösste Vorwurf seines Zeitalters ist; das höchste Opfer, das die Nation in ihrer Heldenzeit brachte, wurde dem Vaterlande gebracht. Beim Ablaufe des Mittelalters allein erblickt man in Europa einen Enthusiasmus, der einem höhern Vernunftidol auch das Vaterland opfert. Und warum nur hier, und hier auch nur einmal diese Erscheinung? Weil in Europa allein, und hier nur am Ausgange des Mittelalters die Energie des Willens mit dem Lichte des Verstandes zusammentraf, hier allein ein noch männliches Geschlecht in die Arme der Weisheit geliefert wurde.

Durch das ganze Gebiet der Geschichte schen wir die Entwickelung der Staaten mit der Entwickelung der Köpfe einen sehr ungleichen Schritt beobachten. Staaten sind jährige Pflanzen, die in einem kurzen Sommer verblühen, und von der Fülle des Saftes rasch in die Fäulniss hinübereilen ; Aufklärung ist eine langsame Pflanze, die zu ihrer Zeitigung einen glücklichen Himmel, viele l'flege und eine lange Reihe von Frühlingen braucht. Und woher dieser Unterschied? Weil die Staaten der Leidenschaft anvertraut sind, die in jeder Menschenbrust ihren Zunder findet, die Aufklärung aber dem Verstande, der nur durch fremde Nachhülfe sich entwickelt, und dem Glücke der Entdekungen, welche Zeit und Zufälle nur langsam zusammentragen. Wie oft wird die eine Pflanze blühen und welken, ehe die andere einmal heranreift. Wie schwer ist es also, dass die Staaten die Erleuchtung abwarten, dass die späte Vernunft die frühe Freiheit noch findet? Einmal nur in der ganzen Weltgeschichte hat sich die Vorsehung dieses Problem aufgegeben, und wir haben gesehen, wie sie es lösete. Durch den langen Krieg der mittlern Jahrhunderte hielt sie das politische Leben in Europa frisch, bis der Stoff endlich zusammengetragen war, das moralische zur Entwickelung zu bringen.

Nur Europa hat Staaten, die zugleich erleuchtet, gesittet und ununterworfen sind; sonst überall wohnt die Wildheit bei der Freiheit, und die Knechtschaft bei der Kultur. Aber auch Europa allein hat sich durch ein kriegerisches Jahrtausend gerungen, und nur die Verwüstung im fünften und sechsten Jahrhundert konnte dieses kriegerische Jahrtausend herbeiführen. Es ist nicht das Blut ihrer Ahnherren, nicht der Charakter ihres Stammes, der unsre Väter vor dem Joche der Unterdrückung bewahrte; denn ihre gleich freigebornen Brüder, die Turkomannen und Mantschu, haben ihre Nacken unter den Despotismus gebeugt. Es ist nicht der europäische Boden und Himmel, der ihnen dieses Schicksal ersparte; denn auf eben diesem Boden und unter eben diesem Himmel haben Gallier und Britten, Hetrurier und Lusitanier das Joch der Römer geduldet. Das Schwert der Vandalen und Hunnen, das ohne Schonung durch den Occident mähte, und das kraftvolle Völkergeschlecht das den gereinigten Schauplatz besetzte, and aus einem tausendjährigen Kriege unüberwunden kam-diese sind die Schöpfer unsers jetzigen Glücks; und so finden wir den Geist der Ordnung in den zwei schrecklichsten Erscheinungen wieder, welche die Geschichte aufweiset.

Im dreizehnten Jahrhundert ist es, wo der Genius der Welt, der schaffend in der Finsterniss gesponnen, die Decke hinwegzieht, um einen Theil seines Werks zu zeigen. Die trübe Nebelhülle, welche tausend Jahre den Horizont von Europa umzogen, scheidet sich in diesem Zeitpuncte und heller Himmel sieht hervor. Das vereinigte Elend der geistlichen Einförmigkeit und der politischen Zwietracht, der Hierarchie und der Lehensverfassung, vollzählig und erschöpft beim Ablauf des eilften Jahrhunderts, muss sich in seiner ungeheuersten Geburt, in dem Taumel der heiligen Kriege, selbst ein End bereiten. Ein fanatischer Eifer sprengt den verschlossnen Westen wieder auf, und der erwachsene Sohn tritt aus dem väterlichen Hause. Erstaunt sieht er in neuern Völkern sich an, freut sich am thracischen Bosphorus seiner Freiheit und seines Muths, erröthet in Byzanz über seinen rohen Geschmack, seine Unwissenheit, seine Wildheit, und erschrickt in Asien über seine Armuth. Was er sich dort nahm und heimbrachte, bezeugen Europens Annalen; die Geschichte des Orients, wenn wir eine hätten, würde uns sagen, was er dafür gab und zurückliess. Aber scheint es nicht, als hätte der fränkische Heldengeist in

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das hinsterbende Byzanz noch ein flüchtiges Leben gehaucht? Unerwartet rafft es mit seinen Komnenern sich auf, und, durch den kurzen Besuch der Teutschen gestärkt, geht es von jetzt an einen edleren Schritt zum Tode.

Hinter dem Kreuzfahrer schlägt der Kaufmann seine Brücke, und das wiedergefundene Band zwischen dem Abend und Morgen, durch einen kriegerischen Schwindel flüchtig geknüpft, befestigt und verewigt der überlegende Handel. Das levantische Schiff begrüsst seine wohlbekannten Gewässer wieder, und seine reiche Ladung ruft das lüsterne Europa zum Fleisse. Bald wird es das ungewisse Geleit des Arkturs entbehren, und eine feste Regel in sich selbst, zuversichtlich auf nie besuchte Meere sich wagen.

Asiens Begierden folgen dem Europäer in seine Heimat--aber hier kennen ihn seine Wälder nicht mehr, und andre Fahnen wehen auf seinen Burgen. In seinem Vaterlande verarmt, um an den Ufern des Euphrats zu glänzen, gibt er endlich das angebetete Idol seiner Unabhängigkeit und seine feindselige Herrengewalt auf, und vergönnt seinen Sclaven, die Rechte der Natur mit Gold einzulösen. Freiwillig bietet er den Arm jetzt der Fessel dar, die ihn schmückt, aber den Niegebändigten bändigt. Die Majestät der Könige richtet sich auf, indem die Sclaven des Ackers zu Menschen gedeihen; aus dem Meere der Verwüstung hebt sich, dem Elende abgewonnen, ein neues fruchtbares Land, Bürgergemeinheit.

Er allein, der die Seele der Unternehmung gewesen war, und die ganze Christenheit für seine Grösse hatte arbeiten lassen, der römische Hierarch sieht seine Hoffnungen hintergangen. Nach einem Wolkenbilde im Orient haschend, gab er im Occident eine wirkliche Krone verloren. Seine Stärke war die Ohnmacht der Könige; die Anarchie und der Bürgerkrieg die unerschöpfliche Rüstkammer, woraus er seine Donner hohlte. Auch noch jetzt schleudert er sie aus-jetzt aber tritt ihm die befestigte Macht der Könige entgegen. Kein Bannfluch, kein himmelsperrendes Interdict, keine Lossprechung von geheiligten Pflichten löset die heilsamen Bande wieder auf, die den Unterthan an seinen rechtmässigen Beherrscher knüpfen. Umsonst, dass sein ohnmächtiger Grimm gegen die Zeit streitet, die ihm seinen Thron erbaute und ihn jetzt davon herunterzieht! Aus dem Aberglauben war dieses Schreckbild des Mittelalters erzeugt, und gross gezogen von der Zwietracht. So schwach seine Wurzeln waren; so schnell und schrecklich durfte es aufwachsen im eilften Jahrhundert. Seines Gleichen hatte kein Weltalter noch gesehen. Wer sah es dem Feinde der heiligsten Freiheit an, dass er der Freiheit zu Hülfe geschickt wurde? Als der Streit zwischen den Königen und den Edeln sich erhitzte, warf er sich zwischen die ungleichen Kämpfer, und hielt die gefährliche Entscheidung auf, bis in dem dritten Stande ein besserer Kämpfer heranwuchs das Geschöpf des Augenblicks abzulösen. Ernährt von der Verwirrung, zehrte er jetzt ab in der Ordnung; die Geburt der Nacht, schwindet er weg in dem Lichte. Verschwand aber der Dictator auch, der dem unterliegenden Rom gegen den Pompejus zu Hülfe eilte? Oder Pisistratus, der die Factionen Athens auseinander brachte? Rom und Athen gehen aus dem Bürgerkriege zur Knechtschaft über-das neue Europa zur Freiheit. Warum war Europa glücklicher? Weil hier durch ein vorübergehendes Phantom bewirkt wurde, was dort durch eine bleibende Macht geschah; weil hier allein sich ein Arm fand, der kräftig genug war, Unterdrückung zu hindern, aber zu hinfällig, sie selbst auszuüben.

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Wie anders säet der Mensch und wie anders lässt das Schicksal ihn ernten! Asien an den Schemmel seines Thrones zu ketten, liefert der heilige Vater dem Schwert der Sarazenen eine Million seiner Heldensöhne aus, aber mit ihnen hat er seinem Stuhle in Europa die kräftigsten Stützen entzogen. Von neuen Anmassungen und neu zu erringenden Kronen träumt der Adel, und ein gehorsameres Herz bringt er zu den Füssen seiner Beherrscher zurück. Vergebung der Sünden, und die Freuden des Paradieses sucht der fromme Pilger am heiligen Grabe, und ihm allein wird mehr geleistet, als ihm verheissen ward. Seine Menschheit findet er in Asien wieder, und dem Samen der Freiheit bringt er seinen europäischen Brüdern aus diesem Welttheile mit-eine unendlich wichtigere Erwerbung, als die Schlüssel Jerusalems, oder die Nägel vom Kreuze des Erlösers.

PHILOSOPHICAL ESSAYS.

Schiller's predilections were evidently more in favour of philosophical researches. It was the ideal world which attracted him. 'It often happens to me,' he says, in one of his letters to Göthe, 'that imagination interrupts my abstract pursuits, and cold reasoning my poetry, (Es begegnet mir häufig genug, dass die Einbildungskreft meine Abstractionen, und der kalte Verstand meine Dichtung stört).' In his Letters on the Esthetic Education of Man (1795), we are told that the cultivation of art refines our whole being, elevates and renders us more fit to appreciate the gifts of a kind Providence, and makes us thus enjoy more purely all the blessings of life, socially and politically.

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Of his other philosophical essays of this period, we mention here the Reason why we should find pleasure in tragical objects,' on 'Tragic Art,' on 'The Sublime,' 'Grace and Dignity' (1793), on 'Naïve and Sentimental Poetry' (1795). In 'Grace and Dignity,' (Anmuth und Würde), he points out the intimate connection between mind and matter, and argues that in a well-constituted organization, a sympathetic reciprocal counteraction produces the harmony conducive to men's morality. 'Sind Anmuth und Würde in derselben Person vereinigt, so ist der Ansdruck der Menschheit in ihr vollendet und sie steht da gerechtfertigt in der Geisterwelt und freigesprochen in der Erscheinung.' In a critical point of view, the essay Ueber Naïve und Sentimentale Dichtkunst,' is highly valuable, Gervinus considering it to be an important source of the literary history of the 18th century. It contains an excellent parallel between himself and Göthe, there being no subject treating on art, no question we might ask in relation to it, for which we could not find a ready answer in this or in his other philosophical essays. To this period of Schiller's life, belongs also his unfinished novel, 'Der Geisterscher' (1789), prompted, as it appears, by the skill of a Parisian escamoteur, who was then astonishing Europe. Schiller wanted to draw therein a picture of the pietism of the age; greater things were, however, in store, and when the study of history and philosophythrough his intimate relations to Göthe-had expanded Schiller's intellectual faculties, we find the result embodied in a drama of a national character

WALLENSTEIN.

It forms a trilogy, and appeared successively: first, the Lager, in October 1798; the Piccolomini, in October 1799; Wallenstein's Tod, in the same year. It was received with unbounded enthu

siasm; for it marked a new era in our dramatic history, proved a wholesome antidote to the excesses of the romantic school, and showed that the German soil is rich enough in historical reminiscences to furnish the necessary material for a great historical drama. Wallenstein, the illustrious commander of the Austrian army during the thirty years' war, carried away by uncontrollable ambition, secretly conspires against his imperial master with a view of making himself king of Bohemia. Octavio Piccolomini, another general in the Austrian service, is opposed to these designs, less from conviction, than from jealousy. Max Piccolomini, Octavio's son, loves Thekla, Wallenstein's daughter. The enmity existing between their relatives cannot sever the sacred ties formed by that mutual love for which they are ready to lay down even their lives. The character of Wallenstein answers in every respect the expectation formed of him. A hero, made of stern materials, essentially practical, far-seeing, eager for action and of the most indomitable energy, he thus depicts his own character.

Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit
Leicht bei einander wohnen die Gedanken
Doch hart im Raume stossen sich die
Sachen;

Wo eines Platz nimmt, muss das andre
rücken,

Wer nicht vertrieben sein will, muss vertreiben,

Da herrscht der Streit und nur die Stärke siegt.

And Max, in alluding to Wallenstein's ambition:

Und eine Lust ist's wie er Alles weckt Wie jede Kraft sich ausspricht, jede Gabe Und stärkt und neu belebt um sich Gleich deutlicher sich wird in seiner Nähe! herum,

Octavio and the Countess Terzky are well-drawn figures. The interest grows and attains the highest pitch towards the close, where [sentiment and pathos combined with force, beauty of language, and depth of conception, render this great drama the favourite of the nation, a work of which Göthe says that we did not possess anything similar in our literature. We are told by Gervinus that Schiller, in order to obtain correct information from the most authentic sources, proceeded to Carlsbad, where the Austrians were then quartered, then to Eger to see the house in which Wallenstein was murdered, that he eagerly pursued his astrological studies for the drawing of Seni's character, and read Abraham a Santa Clara, in order to give a faithful portrait of his Capuchins, so as to accomplish the task he had undertaken conscientiously, and represent his dramatis personæ with truthfulness and genuineness. For only on these historical foundations could he describe his hero, point out the rock on which he was wrecked by his ambition, and bring vividly before the eye of the reader the political state of Germany, and

the various parties which for thirty years had been arrayed against each other in sanguinary conflicts. The following lines express the doom awaiting him:

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Let us admire the sweet melancholy expressed in the following monologue uttered by Thekla on the grave of her beloved Max.

Zur tiefen Ruh, wie er sie auch gefunden.

Es zieht mich fort, ich weisz nicht, wie ich's nenne.

Unwiederstehlich fort zu seinem Grabe! Dort wird mir leichter werden, augenblicklich!

Das herzerstickende Band des Schmerzens wird

Sich lösen-meine Thränen werden flieszen. Nicht Ruhe find' ich, bis ich diesen Mauern Entronnen bin-sie stürzen auf mich einFortstoszend treibt mich eine dunkle Macht Von dannen. Was ist das für ein Gefühl! Es füllen sich mir alle Räume dieses Hauses Mit bleichen, hohlen Geisterbildern anIch habe keinen Platz mehr-immer neue! Es drängt mich das entsezliche Gewimmel Aus diesen Wänden fort, die lebende!

Sein Geist ist's, der mich ruft. Es ist die
Schaar

Der Treuen, die sich rächend ihm geopfert.
Unedler Säumnisz klagen sie mich an.
Sie wollten auch im Tod nicht von ihm
lassen

Der ihres Lebens Führer war-das thaten
Die rohen Herzen, und ich sollte leben?
-Nein! Auch für mich ward jener Lor-
beerkranz

Der deine Todtenbahre schmückt gewunden.

Was ist das Leben ohne Liebesglanz? Ich werf' es hin, da sein Gehalt verschwunden.

Da kommt das Schicksal-roh und kalt Faszt es des Freundes zärtliche Gestalt Und wirft ihn unter den Hufschlag seiner Pferde

Das ist das Loos des Schönen auf der Erde!

To that deep slumber, such as he has found,

It draws me on-I know not what to name it

Resistless does it draw me to his grave! There will my heart at once some solace feel!

The heart-oppressing fetters of my sadness

Will be loosed-my tears will flow.
There is no rest for me till I have fled
These walls-they fall upon me-
Some dim power drives me hence.
Ha!-What feeling's this!
Every space within this house
Is filled with pale gaunt shapes!
Here is no room for me!-still more!-
And more! the hideous spectres swarm,
And chase me from th' accursed house.

His spirit 't is that calls me; 't is the troop

Of faithful souls that sacrificed themselves
In vengeance for his fall And they
Would not forsake their leader, e'en in
death.

Thus acted they: and can I live?
No! for me too that laurel garland,
Which decked his bier, was twined;

What is this life without his love.

I cast it from me, 't is a worthless casket.

The King of Terror comes, and grasp'd And clutch'd with iron hold my friend, And hurl'd him 'neath the hoofs of trampling steeds;

Such is the lot of heroes in this world. NIBLETT.

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