post tergum nodis fremet horridus ore cruento. At pius Aeneas per noctem plurima volvens, 296. ore cr. (bluttriefend) ist Abl. der Eigenschaft. 297. Maia genitum, vgl. VIII 138 f. Merkur vermittelt den Zusammenhang der Ereignisse auf dem himmlischen Schauplatze mit denen des irdischen, die nun berichtet werden. Seine Wirksamkeit wird jedoch unten nicht weiter erwähnt, sondern 657 f. ein neues Motiv für Didos Umstimmung geltend gemacht. Vgl. den Anh. 298. ut terrae pat. Dido liefs aus Furcht vor Verfolgungen des Pygmalion die ganze Küste bewachen (s. 564) und unbekannte Fremde zurück weisen. 299. ne fati nescia. Juppiter sorgt dafür, dass die Bestimmungen des fatum in Erfüllung gehen. Dido könnte nun in ihrer Unwissenheit über die Aufgabe, die das fatum dem Aeneas gestellt hat, den Trojanern feindlich entgegentreten. Daher soll ihnen Merkur eine freundliche Aufnahme in Karthago bereiten. Der Tempuswechsel (pateant..arceret; vgl. Liv. 22, 32, 8) 300 305 310 scheint den Auftrag des Merkur von der Absicht, die den Juppiter zu seiner Sendung veranlasste, zu scheiden und der Auffassung vorzubeugen, als solle Dido auch erfahren, was das fatum mit Aen. vorhabe. 305. volvens ist Part. Imperf. wie Sall. Jug. 113, 1: Haec.. diu volvens tandem promisit. Vgl. III 76. 150. VIII 481. G. IV 317. Vorbild für den Eingang ist Hom. K 3f.: Αλλ ̓ οὐκ ̓Ατρείδην ὕπνος ἔχε γλυκερὸς πολλὰ φρέσιν ὁρμαίνοντα, während die ganze Scene mehr an x 144 f. erinnert. 308. videt. In der 2., 3. und 4. Arsis erlaubt sich V. die Dehnung kurzer Endsilben auf t und s, welche in der Sprache der älteren Zeit lang waren. 310. in convexo nem. Aen. verbirgt seine Schiffe unter einer von Bäumen beschatteten Felsenwölbung. - conv. substant., s. z. 422. 312. com. Achate für ab Achate; vgl. II 580. X 186. Auch Cic. sagt pro Cael. 34: alienis viris comitate. cui mater media sese tulit obvia silva Sic Venus; et Veneris contra sic filius orsus: 'nulla tuarum audita mihi neque visa sororum, 0 quam te memorem, virgo? namque haud tibi voltus mortalis, nec vox hominem sonat; o, dea certe; 314. obvia, prädikativer Nom. statt des üblichen Acc. (503) wie II 388. III 310. VI 880. X 768. XII 860; vgl. auch II 377 und V 373. 315. An dem os soll sofort die Jungfrau erkannt werden, an dem habitus (Kleidung und Haltung) die Jägerin; daher ist virg. arma nur Erklärung von habitum. Die Wiederholung von virginis war notwendig, weil sonst Spart. auch zu os hab. bezogen werden müsste. Weidner. gerens (auch II 278) und ferens (II 175 u. 216) ἔχων, mit. 316. vel qualis. Gemäss seiner Neigung zu parallelisieren (s. zu 21) bietet V. auch doppelte Vergleiche; s. noch 592. II 304f. III 680 f. IX 30f. 674. 680. XI 661. Auf den dreifachen G. IV 261 macht schon Serv. z. A. V 595 aufmerksam. 317. Harpalyce, die Tochter des Amymnäer-Fürsten Harpalycus in Thracien, war eine ausgezeichnete Jägerin und im Laufe von keinem Pferde einzuholen. - Hebrum, einen der Hauptflüsse Thraciens. Flüsse mit Stromschnellen sind den Dichtern öfter ein Bild grosser Schnelligkeit; vgl. Sil. Ital. II 73: quales Threiciae Rhodopen Pangaeaque lustrant saxosis nemora alta iu 315 320 325 gis, cursuque fatigant Hebrum innupta manus. 318. de more absolut (= nach Brauch) wie oft bei V., seltener ex m. (V 244. VIII 186) und in m. (V 556. VIII 282); der blosse Abl. neben Adj., Pron. und Genitiven, letztere auch neben in morem, besonders in Vergleichen. Gegensatz supra morem G. II 227 und sine more V 694. 319. dare mit Infin. st. Gerund. = lassen; vgl. zu 66. 320. nuda genu, vgl. Ovid. Met. X 536: fine genus vestem ritu succincta Dianae. collecta mit limitat. Acc. (s. z. V 608); vgl. IV 137 f. XI 776. 322. errantem, indem sie die Spur eines Wildes sucht. 323. succinctam pharetra, vgl. Liv. VII 5, 3: cultro succinctus. tegm. lync. Auch Camilla erscheint XI 577 als Jägerin mit einem Tierfelle bekleidet. 324. prementem wie G. III 413. 327. ο quam te mem. Ahnlich Demosth. de cor. § 22: εἶτ ̓ ὦ τι ἂν εἰπών σε τις ὀρθῶς προσείποι; 328. hominem sonat = sonitum hominis s. (freie fig. etymol.); vgl. VI 50. an Phoebi soror? an nympharum sanguinis una? 330 Tum Venus: haud equidem tali me dignor honore: 335 virginibus Tyriis mos est gestare pharetram 329. sangu. steht B. 8, 45 parallel mit generis. 330. sis felix, vgl. B. 5, 65: sis bonus o felixque tuis. G. I 345. 332. Hypermeter in der Aeneis finden sich noch 448. II 745. IV 558. 629. V 422. 753. VI 602. VII 160. 470. VIII 228. IX 650. X 781. 895. XI 609. Vgl. auch zu G. I 295. 335. Dignari als Deponens c. abl. fehlt noch im alten Latein und in der klassischen Prosa; zuerst finden wir es bei den August. Dichtern, dann im silbernen Zeitalter. Dräger, Hist. Synt. I 570. 337. cothurno, s. z. B. 7, 32. 338. Tyrios et Agen. urbem ist Apposition zu Punica regna. Eine Stadt des Agenor heifst Karthago (wie Rom die Stadt des Aeneas bei Ovid. Am. I 8, 42), weil Agenor, der Bruder des Ägypterkönigs Belus, nach Phönicien ausgewandert und dort Stifter eines neuen Reiches geworden ist (Apollod. II 1, 4, 2), indirekt also auch von dessen Tochterstadt Karthago. 340 345 alten Heimat gegenübergestellt auch X 179 f. Vgl. Ov. F. III 631. genus intr. bello (vgl. IV 40). Ein angemessenes Prädikat misst man ungern. 340. imper. Acc. des Inhalts, auch bei Ovid. Ep. ex P. III 3, 61: sic regat imperium. 341. iniuria, des Bruders nämlich. Übrigens ist longa est iniuria gesagt im Sinne von longum est narrare iniuriam. 343. dit. agri, echt römische, X 563 wiederkehrende Anschauung: der Römer fand in seinen Latifundien die sicherste Quelle des Reichtums. Von Phöniciern wird weniger Landbau getrieben, doch war der Karthager Mago ein sachkundiger Landwirt. Die erste Silbe von Sychaeus hat Verg. nur an dieser Stelle gedehnt. 339. Das Ziel der Ansiedler der 345 f. omina bezeichnet die Auspicien, welche nach römischer Sitte dem Ehebündnis vorangingen. primis omin. iug. ist also dasselbe, was Stat. Theb. II 202 durch primis hymenaeis iugare ausdrückt. Pygmalion, scelere ante alios immanior omnis. 347. Von der ganz ungewöhnlichen Verbindung des ante alios mit d. Komp. sagt Prisc.: ante cum comparativo positum auctionem auctioni addit. Vgl. μᾶλλον προαιρεῖσθαι und unus 15. Mit dem Superl. steht ante alios omnes IV 141 und VII 55, longe ante alios Liv. I 15, 8. 350. amorum, innige Liebe zu .ihrem Gatten; der Plur. intensiv wie in odia, irae, gaudia. - securus mit dem Gen. seit V., auch in der Prosa. 352. vana spe, da er allein um den Tod des Sychäus wusste. ludere = eludere. amantem mit dem Adj. aegram, gleichsam substantiviert; etwas anders also als G.I 163, doch ähnlich. 356. nudavit zeigte bloss, enthüllte. 358. tellure recludit, d. h. er ermöglicht die Hebung des Schatzes, indem er angiebt, wo derselbe vergraben ist. 350 355 360 365 361. crudele (vgl. 355) ist auf odium statt auf tyranni bezogen und so eine Parallele zu dem folg. metus acer gewonnen. 364. Pygmalionis opes, sofern sie Pygm. nämlich schon für die seinigen hielt. Iustin. XVIII 4: huic (dem Gemahl der Dido) magnae, sed dissimulatae opes erant, aurumque metu regis non tectis, sed terrae crediderat: quam rem etsi homines ignorabant, fama tamen loquebatur. qua spe incensus Pygmalion..generum (=Schwager wie bei Corn. Nep. IV 1,2) suum occidit. 365. devenere locos, s. zu 2. — cernis. Zuerst sieht Aeneas die Stadt von ferne, also etwa von dem eine deutsche Meile abgelegenen Hügel aus, welcher jetzt Dschebel Khawi oder der Katakombenhügel heifst. Nach Überschreitung eines näher gelegenen Hügels (jetzt Sidi Bu Said?) überblickt er 419f. genauer die einzelnen Teile der Stadt. mercatique solum, facti de nomine Byrsam, 'O dea, si prima repetens ab origine pergam 369. quibus aut ven. Liv. 1 1, 7: percunctatum deinde, qui mortales essent, unde aut quo casu profecti domo quidve quaerentes in agrum Laurentinum exissent. 370. Der Anfang des Verses auch IX 377. talibus, nämlich respondet. 373. Das unpersönliche vacat zuerst bei Verg. - annal. nostr. lab., unsere Leidensgeschichte. 374. clauso Ol. Wenn Phoebus abends in das Thor des Olympus eingefahren ist, wird dieses geschlossen; vgl. vgl. X 1 und z. G. III 261. componet, wird betten, vgl. G. IV 189 u. 438. 375. si vestr. f. p. a., vgl. Hom. ο 403 : εἴ που ἀκούεις. Die Verbindung ire per aures ist befremdlich; ire ad aures sagt Ov. Met. XII 426, die Prosa: pervenit oder accidit alqd ad aures. 370 375 380 376. diversa, verschieden, einander gegenüberliegend, vgl. III 4 und Cic. Pomp. 9: in locis diiunctissimis maximeque diversis = im fernsten Osten und Westen. 377. forte sua. Warum Aeneas es hervorhebt, dass ihn nur der Zufall an die libysche Küste getrieben hat, zeigt V. 527. 378f. sum pius Aen., vgl. Hom. • 19: εἴμ' Ὀδυσεὺς u. s. w. Man beachte den bittern Kontrast zwischen Frömmigkeit und Unglück, Ruhm daheim und Elend, notus 379 und ignotus 384. 379. fama super aethera notus = καί μευ κλέος οὐρανὸν ἵκει; vgl. B. 5, 43: hinc usque ad sidera. notus. Wegen super = droben in vgl. zu 36, wegen_aether = Himmel XII 140 u. a. St. 380. Ital. quaero patriam. Dardanus stammte aus Italien, darum heifst Italien III 167. VII 122 das Vaterland der Trojaner. - et gen. ab I. summo: den vom Juppiter (z. 28) entsprossenen Stamm. Vgl. VIII 51: Arcades his oris, genus a Pallante profectum, und Avien. Descr. 115: Ausonis haec regio est, pubi genus ab love summo. genus ist aus der ersten Vershälfte patrium hinzuzudenken. Zu |